Schizophrenie ist eine schwerwiegende und langwierige Erkrankung, die beeinflusst, wie eine Person denkt, fühlt, handelt, sich mit anderen Menschen auseinandersetzt, Emotionen ausdrückt und die Realität wahrnimmt. 

Neuraxpharm bietet medikamentöse Alternativen zur Behandlung von Schizophrenie. Sobald Ihr Arzt Ihre spezifischen Bedürfnisse ermittelt hat, kann er Ihnen das Produkt verschreiben, das am besten auf Ihre Bedürfnisse und Ihren Zustand abgestimmt ist.

Erfahren Sie mehr über ihre Ursachen, Symptome und Behandlungen.

Was ist Schizophrenie?

Schizophrenie ist eine schwere, chronische psychische Erkrankung, die eine Reihe psychischer Symptome verursacht und dazu führen kann, dass die betroffene Person ihre eigenen Gedanken und Ideen nicht immer von der Realität unterscheiden kann. Die Erkrankung kann zu Problemen am Arbeitsplatz, in der Schule und in Beziehungen führen. Menschen mit Schizophrenie können sich zurückziehen und scheinen den Kontakt mit der Realität zu verlieren, was für den Betroffenen, ihre Familienangehörigen und Freunde belastend sein kann. 

Ein Heilmittel ist nicht bekannt und wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, können die Symptome der Schizophrenie anhaltend sein und zur Behinderung führen. Es stehen jedoch wirksame Behandlungen zur Verfügung, um dem Betroffenen zu helfen, die Symptome zu bewältigen, das Risiko eines Rezidivs zu verringern und den Alltag besser zu meistern.

Es gibt viele Missverständnisse in Bezug auf Schizophrenie, aber die meisten Betroffenen sind nicht gefährlicher oder gewalttätiger als Menschen in der Allgemeinbevölkerung.

Was sind die wichtigsten Arten von Schizophrenie?

Schizophrenie ist der Begriff für eine Reihe von psychischen Störungen, die in das gleiche Spektrum fallen, darunter:

  • Paranoide Schizophrenie: Hierzu gehören Symptome wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen, desorganisiertes Sprechen und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Hebephrene oder desorganisierte Schizophrenie: Diese Art der Schizophrenie schließt keine Halluzinationen oder Wahnvorstellungen ein, sondern beinhaltet desorganisiertes Verhalten und Sprechen. Auch unangemessene emotionale Reaktionen oder das Fehlen einer emotionalen Reaktion sind möglich.
  • Undifferenzierte Schizophrenie: Betroffene können Verhaltensweisen zeigen, die auf mehr als eine Unterform der Schizophrenie zurückzuführen sind. Während es verschiedene Arten von Schizophrenie gibt, fallen diese Störungen in dasselbe Spektrum und sollten dementsprechend behandelt werden.
  • Residualschizophrenie: Diese Art der Schizophrenie liegt vor, wenn zuvor eine Schizophrenie diagnostiziert wurde, der Betroffene jedoch keine auffälligen Symptome mehr zeigt. Die Symptome haben an Intensität abgenommen und umfassen im Allgemeinen Aufmerksamkeitsdefizite, eine gewisse psychische Desorganisation und emotionalen Rückzug. Da viele Menschen mit Schizophrenie feststellen, dass ihre Symptome in Häufigkeit und Intensität variieren, wird diese Unterform heutzutage kaum noch diagnostiziert.
  • Katatone Schizophrenie: Diese Unterform ist durch psychomotorische Symptome gekennzeichnet. Das Symptom der Katatonie kann die eigentliche Störung darstellen. Jedoch haben Menschen mit katatoner Schizophrenie oft negative Schizophreniesymptome und sprechen nicht gut an. 

Zu den Störungen im Zusammenhang mit Schizophrenie gehören schizoaffektive Störungen, die sowohl Elemente der Schizophrenie als auch Gemütsstörungen umfassen. Die Symptome können paranoide Gedanken, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, Konzentrationsschwierigkeiten, Depression, Probleme mit Schlaf und Appetit sowie sozialen Entzug umfassen.

Weitere verwandte Störungen sind Wahnstörungen, kurze psychotische Störungen (1), schizophrene Störungen(2) und Psychosen (3).

Wie viele Menschen haben Schizophrenie?

Schizophrenie betrifft weltweit 20 Millionen Menschen (4) oder ein Prozent der Bevölkerung in allen Kulturen. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, die Erkrankung setzt bei Frauen jedoch häufig später ein als bei Männern (5).

Symptome

Die Schwere der Schizophrenie und ihre Symptome variieren von Person zu Person. Die Symptome können sich in Zyklen, die aus Rezidiv und Remission bestehen, verschlechtern und verbessern. Einige Menschen haben nur eine psychotische Episode. Andere dagegen erleiden im Laufe ihres Lebens eine ganze Reihe von Episoden, führen dazwischen jedoch ein relativ normales Leben. Einige Betroffene haben im Laufe der Zeit möglicherweise mehr Probleme, zu funktionieren und zeigen nur wenig Verbesserung zwischen den akuten psychotischen Episoden. 

Was sind die Symptome von Schizophrenie?

Die Symptome der Schizophrenie werden im Allgemeinen in Positivsymptome (psychotisch, auf Basis von Realitätsverlust), Negativsymptome (Einschränkungen des normalen Lebens), kognitive Symptome oder Desorganisationssymptome untereilt.

Positivsymptome sind:

  • Halluzinationen, einschließlich Veränderungen des Sehvermögens, des Hörvermögens, des Geruchs, der Berührung und des Geschmacks
  • Ungewöhnliches Verhalten 
  • Wahnvorstellungen, einschließlich Paranoia und irrationale Ängste 

Zu den Negativsymptomen gehören:

  • Motivationsverlust und Energielosigkeit
  • Verlust des Interesses am Alltag
  • Schwierigkeiten bei der Planung, dem Beginn und der Aufrechterhaltung von Aktivitäten
  • Sprachlosigkeit
  • Rückzug aus Familie, Freundeskreisen und sozialen Situationen
  • Schwierigkeit, Emotionen zu zeigen
  • Reduzierte Emotionen 
  • Unzureichende persönliche Hygiene

Zu den kognitiven Symptomen gehören:

  • Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten
  • Schwierigkeiten bei der Verarbeitung und Nutzung von Informationen

Zu den Desorganisationssymptomen gehören:

  • Desorganisierte Sprache 
  • Schneller Wechsel von einem Gedanken zum nächsten ohne logische Zusammenhänge
  • Langsame Bewegungen
  • Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen
  • Übermäßiges, aber sinnloses Schreiben
  • Vergessen oder Verlieren von Dingen
  • Wiederholen von Bewegungen oder Gesten, wie Marschieren oder Gehen im Kreis
  • Schwierigkeiten, Alltägliches, Geräusche und Gefühle zu verstehen und einzuordnen

Bei der katatonen Schizophrenie kann die betroffene Person plötzlich aufhören zu sprechen (6) und für eine sehr lange Zeit in einer einzigen Position verharren.

Was sind die Stadien der Schizophrenie?

Schizophrenie kann sich langsam entwickeln, oft während der Teenagerjahre. Außerdem ist die Krankheit aus verschiedenen Gründen anfangs u. U. nur schwer zu diagnostizieren.

Das frühe Erwachsenenalter ist das häufigste Alter für das Auftreten von Schizophrenie. Es müssen mindestens sechs Monate lang Symptome vorhanden sein, damit eine Diagnose gestellt werden kann. Bei Männern mit Schizophrenie können die ersten Symptome im späten Teenageralter oder Anfang 20 auftreten, während bei Frauen die Symptome später, bis Anfang 30, auftreten können.

Es gibt drei Phasen der Schizophrenie: die Anfangsphase, die akute/aktive Phase und die Residualphase (Erholungsphase). Die Anfangsphase (oder „Prodromalphase“) kann mehrere Tage dauern, aber auch über Jahre anhalten. Fehlt ein spezifischer Auslöser, kann es schwierig sein, die Krankheit korrekt zu erkennen, Verhaltensänderungen können subtil sein. 

Was sind die frühen Anzeichen von Schizophrenie?

Symptome einer möglichen Schizophrenie können Stimmungsänderungen und sozialer Rückzug sein (7), was bedeutet, dass dieses Verhalten schnell als typisches Teenager-Verhalten missgedeutet wird. Mangelnde Motivation, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, ein übersteigertes Temperament, Probleme in Beziehungen und Schwierigkeiten in der Schule sind alles Symptome, die sich bei Jugendlichen manifestieren können, wenn sich die Erkrankung entwickelt.

Wer an Schizophrenie leidet, kann eine psychotische Episode erleiden, die oft zu seiner Diagnose führt. Stimmungsänderungen und verstärkte Schwierigkeiten im sozialen Bereich können sich vor der ersten psychotischen Episode präsentieren.

Die Betroffenen haben häufig den Eindruck, dass ihre Symptome manchmal stark, manchmal weniger stark ausgeprägt sind.

Ursachen, Risikofaktoren und Lebenserwartung

Derzeit ist nicht bekannt, welche genaue Kombination von Faktoren Schizophrenie verursacht. Das Ziel der derzeitigen Behandlungsstrategie besteht darin, die Symptome effektiv zu behandeln und den Betroffenen zu helfen, ein normales Leben zu führen.

Was verursacht Schizophrenie?

Die genaue Ursache der Schizophrenie ist unbekannt. Die Krankheit ist jedoch höchstwahrscheinlich auf eine Kombination genetischer und umgebungsspezifischer Faktoren zurückzuführen.

Es wird angenommen, dass einige Menschen anfälliger für die Entwicklung von Schizophrenie sind und dass bestimmte Situationen, wie ein stressiges Lebensereignis oder Drogenmissbrauch, die Erkrankung auslösen können.

  • Genetische Faktoren: Schizophrenie kann in Familien verlaufen. Es ist jedoch noch nicht möglich, anhand genetischer Informationen vorherzusagen, wer eine Schizophrenie entwickeln wird.
  • Unterschiede im Gehirn: Bei Menschen, die anfällig sind, können Veränderungen im Gehirn während der Pubertät psychotische Episoden auslösen. Untersuchungen zeigen, dass es eine wichtige Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Darm und den nützlichen Mikroorganismen gibt, die in unserem Verdauungssystem leben (die sog. „Mikrobiota-Darm-Gehirn-Achse“). Dies kann die Art und Weise beeinflussen, wie wir mit Stressphasen umgehen. Die Mikrobiota-Darm-Gehirn-Achse wurde als ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Schizophrenie erkannt (8). Auch Unterschiede in der Hirnstruktur und -funktion sowie Interaktionen zwischen Neurotransmittern wurden als Einflussfaktoren für die Entwicklung der Erkrankung angeführt. 
  • Umgebungsspezifische Faktoren: Armut, instabile Umgebung und/oder Ernährungsprobleme vor der Geburt wurden ebenfalls als Faktoren genannt, die die Entwicklung von Schizophrenie beeinflussen könnten. 

Ist Schizophrenie erblich?

Schizophrenie ist nicht erblich, sondern genetisch bedingt. Das bedeutet, dass eine Kombination von Genen und nicht etwa ein einzelnes Gen dafür verantwortlich ist, ob sich die Erkrankung entwickelt oder nicht.

Wer bekommt Schizophrenie?

Schizophrenie kann Menschen überall auf der Welt betreffen. 

Schizophrenie kann in der Kindheit diagnostiziert werden, dies ist jedoch relativ selten (9). Eine früh einsetzende Schizophrenie tritt typischerweise im Alter von 13 bis 18 Jahren auf. Eine Diagnose unter 13 Jahren ist äußerst selten. Bei Männern können die Symptome früher auftreten als bei Frauen, obwohl die Erkrankung alle Geschlechter gleichermaßen betrifft. Es ist wahrscheinlich, dass die Schizophrenie umso schwerer ist, je früher die Symptome auftreten.

Wie lange kann man mit Schizophrenie leben?

Wie lange eine Person mit Schizophrenie leben kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so z. B. von der Schwere der Erkrankung und davon, wie gut der Betroffene auf die Behandlung anspricht. Betroffene sind wahrscheinlich in der Lage, während der Behandlung ein relativ normales Familienleben zu führen. Menschen mit Schizophrenie werden wahrscheinlich langfristig nicht in psychiatrischen Einrichtungen leben. Es werden verschiedene Forschungsanstrengungen zur Verbesserung der Behandlung unternommen. 

Schizophrenie tritt häufig neben anderen Erkrankungen wie Psychosen, Diabetes und Herzerkrankungen auf. Aus diesem Grund haben Schizophreniekranke eine um 15 bis 25 Jahre niedrigere Lebenserwartung als die Allgemeinbevölkerung (10). Menschen mit Schizophrenie haben eine zwei- bis dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben als die Allgemeinbevölkerung (11).

Diagnose

Es gibt keinen Test um Schizophrenie zu diagnostizieren. Die Erkrankung wird in der Regel nach Beurteilung durch einen Psychiater diagnostiziert, manchmal nach einer psychotischen Episode.

In einigen Fällen ist möglicherweise nicht klar, ob jemand an Schizophrenie oder einer damit zusammenhängenden psychischen Erkrankung wie einer bipolaren Störungoder schizoaffektiven Störung leidet.

Wie wird Schizophrenie diagnostiziert?

Die Symptome der Schizophrenie müssen über sechs Monate vorliegen und für mindestens einen dieser Monate konsistent aktiv sein, bevor eine Diagnose gestellt werden kann. Zwei der folgenden Symptome müssen vorliegen: 

  • Halluzinationen
  • Desorganisierte Sprache
  • Wahnvorstellungen
  • Desorganisiertes oder katatones Verhalten
  • Negativsymptome (das Fehlen von etwas, z. B. Motivation oder Energie) 

Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder desorganisierte Sprache müssen eines der Symptome für eine positive Diagnose sein, diese Symptome dürfen nicht das Ergebnis einer anderen Erkrankung sein.

Der Arzt kann versuchen, durch bildgebende Verfahren des Gehirns oder Blutuntersuchungen Erkrankungen auszuschließen, die mit einer Schizophrenie in Verbindung stehen könnten, so z. B. eine substanzinduzierte Psychose oder ein Hirntumor.

Untersuchungen zur Diagnose von Schizophrenie

Die Diagnose der Schizophrenie basiert auf der Beobachtung der Handlungen und Symptome einer Person. Ärzte können jedoch Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Symptome nicht auf etwas anderes zurückzuführen sind. So können zum Beispiel bildgebende Untersuchungen oder CT- oder MRT-Scans durchgeführt werden, um auszuschließen, dass die Symptome durch Probleme wie Hirntumore, Epilepsie, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen verursacht werden. Es können auch kognitive und/oder Persönlichkeitstests durchgeführt oder Beurteilungsskalen für Schizophrenie herangezogen werden. 

Ärzte werden wahrscheinlich auch Tests durchführen, um sicherzustellen, dass die Symptome nicht durch andere Faktoren, wie verschreibungspflichtige Medikamente, Alkohol oder Drogen, verursacht werden.

Wenn ein Arzt den Verdacht auf Schizophrenie hat, kann er einen Psychiater hinzuziehen, der Untersuchungen durchführt oder Verhaltensweisen beobachtet, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. 

Behandlung und Medikamente

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Schizophrenie, die ihnen helfen können, mit ihrem Leben zurechtzukommen.

Wie wird Schizophrenie behandelt?

Schizophrenie wird in der Regel mit einer Kombination aus Medikamenten und Therapie behandelt, die auf die jeweilige Person zugeschnitten ist.

Ziel ist es, die Symptome zu lindern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls oder der Rückkehr der Symptome möglichst niedrig zu halten. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die Verabreichung von Antipsychotika und/oder kognitive Verhaltenstherapie (KVT).

Medikation

Antipsychotika können helfen, die Intensität und Häufigkeit psychotischer Symptome zu reduzieren. Ihr Wirkprinzip besteht prinzipiell darin, dass sie die Wirkung des chemischen Stoffes Dopamins auf das Gehirn blockieren oder modulieren.

Die Wahl der Antipsychotika sollte nach einem Gespräch mit einem Arzt/Psychiater über die Vorteile und Nebenwirkungen getroffen werden, die von Person zu Person unterschiedlich sind. Zu den Nebenwirkungen einiger Medikamente können Gewichtszunahme, Zittern, Steifigkeit, Unruhe und Schläfrigkeit gehören.

Die meisten Menschen mit Schizophrenie nehmen nach ihrer ersten psychotischen Episode ein bis zwei Jahre lang Medikamente ein, um das Auftreten weiterer akuter schizophrener Episoden zu verhindern. Bei Rückfällen kann dieser Zeitraum verlängert werden.

Therapie

Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie (KVT), Familientherapie und Kunsttherapie können den Betroffenen unter anderem helfen, besser mit ihren Halluzinationen oder Wahnvorstellungen umzugehen.

  • Kognitive Verhaltenstherapie: Diese Therapie zielt darauf ab, Menschen dabei zu helfen, die Denkmuster zu identifizieren, die bei ihnen unerwünschte Gefühle und Verhaltensweisen hervorrufen. Dabei soll der Betroffene lernen, dieses Denken durch realistischere und nützlichere Gedanken zu ersetzen.
  • Familientherapie: Diese Therapie zielt darauf ab, Menschen mit Schizophrenie und ihren Familien zu helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen.
  • Kunsttherapie:Kreativtherapie kann Menschen ermöglichen, ihre Erfahrungen auf nonverbale Weise auszudrücken und ihnen helfen, neue Wege der Beziehung zu anderen zu entwickeln.
Eine Kombination aus psychosozialen Therapien und Antipsychotika ist bei der Behandlung der Schizophrenie üblich.

Intervention

Es gibt verschiedene Interventionen, die Menschen mit Schizophrenie vorgeschlagen werden können. Dazu gehören:

  • Koordinierte Spezialversorgung (CSC): CSC ist ein auf Erholung ausgerichteter Behandlungsplan, der Medizin und Therapie mit sozialen Diensten, Beschäftigung und Bildung kombiniert, um Schizophrenie beim Auftreten der ersten Symptome zu behandeln. Ziel ist es, die Familie möglichst aktiv einzubinden. CSC wird möglichst früh in der Anfangsphase eingesetzt, um den Menschen zu helfen, ein normales Leben zu führen.
  • Assertive community treatment (ACT): ACT ist eine Intervention, die für Menschen mit Schizophrenie entwickelt wurde, bei denen das Risiko von Obdachlosigkeit oder wiederholten Krankenhausaufenthalten besteht. Ein wesentlicher Bestandteil von ACT ist ein enger Kontakt mit einem engagierten Team.
  • Familienhilfsprogramme: Die Erkrankung kann durch den Einsatz von Familienbildungsprogrammen erleichtert werden, die Informationen und Orientierungshilfe zur Schizophrenie, den Behandlungen und den möglichen Unterstützungsstrategien bieten. Diese Programme können praktische Hilfe bieten und das Vertrauen des Betroffenen in sein Unterstützungsnetzwerk erhöhen.
  • Elektrokonvulsionstherapie (Electroconvulsive Therapy, ECT): Bei der ECT-Therapie werden Elektroden unter Vollnarkose an der Kopfhaut befestigt. Sie findet in der Regel zwei- oder dreimal pro Woche über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt. Ziel ist es, die Stimmung zu verbessern, indem eine Reihe kontrollierter Anfälle ausgelöst wird, von denen Wissenschaftler glauben, dass sie die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn beeinflussen können. Gerade bei älteren Menschen mit Schizophrenie sind die Ergebnisse sehr schnell erkennbar. Diese Therapie wird insbesondere bei katatonen Personen eingesetzt.

Ernährung

Eine schlechte Ernährung kann die Symptome der Schizophrenie verschlimmern, ebenso wie übermäßiger Alkoholkonsum oder der Konsum von Drogen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Alkohol oder Drogen die Wirkung einiger Antipsychotika beeinträchtigen.

Bestimmte Lebensmittel können helfen, die Symptome der Schizophrenie zu reduzieren und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern.

  • Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die viele Menschen mit Schizophrenie und verwandten Erkrankungen (wie Adipositas, Diabetes oder Herzerkrankungen) nicht in ausreichendem Maße zu sich nehmen.
  • Lachs und fetthaltiger Fisch: Lachs und fetthaltiger Fisch sind gute Omega-3-Quellen, die die Symptome der Schizophrenie reduzieren können.
  • Hühnchen: Das in Hühnerfleisch enthaltene Vitamin Niacin kann ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern.
  • Rindfleisch: Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Zinkspiegel und Schizophrenie. Da Zink im Rindfleisch vorkommt, kann der Verzehr von Rindfleisch dazu beitragen, die Symptome zu reduzieren.

Körperliche Betätigung

Körperliche Betätigung ist im Rahmen eines Programms zur Verhaltensänderung erforderlich, um eine nachhaltige Gewichtskontrolle zu erreichen, was besonders für Menschen mit Schizophrenie wichtig ist (12). Zu den körperlichen Betätigungen, die erwiesenermaßen eine positive Wirkung haben, gehören:

  • Aerobes Training: Es hat sich gezeigt, dass Interventionen, die kräftigendes oder aerobes Training beinhalten, einen positiven Einfluss auf Menschen mit Schizophrenie haben (13).
  • Gruppentraining: Gruppentraining hat ebenfalls eine hohe Erfolgsquote, wenn es darum geht, die Herzgesundheit, den Stoffwechsel und die allgemeine körperliche Fitness von Menschen mit Schizophrenie zu verbessern (14).
Dabei ist zu beachten, dass sich auch moderate körperliche Betätigung positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Menschen sollten sich nicht davon abschrecken lassen, mit dem Training zu beginnen, wenn sie sich noch nicht fit fühlen.

Prävention

Derzeit gibt es keine Möglichkeit, den Ausbruch der Schizophrenie zu verhindern. Es gibt jedoch mittlerweile Behandlungsmethoden, die es den Betroffenen ermöglichen, ein relativ normales Leben zu führen.

Eine frühzeitige Diagnose und das Einlassen auf eine Behandlung können helfen, die möglicherweise auftretenden Störungen zu verringern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zu reduzieren. Rückfälle lassen sich häufig wie folgt verhindern:

  • Erkennen der Anzeichen einer akuten Episode
  • Einnahme der vom Arzt verschriebenen Medikamente
  • Besprechen der Erkrankung, damit andere die Anzeichen erkennen können

Wissenschaftliche Studien

Da die Ursache der Schizophrenie noch nicht bekannt ist, ist die Erforschung von Faktoren wie Umgebung und Genetik von enormer Bedeutung. Ebenso wichtig ist die Erforschung von Maßnahmen, die die Auswirkungen der Krankheit auf das Leben der Menschen verringern. 

Zukünftige Behandlungen für Schizophrenie stehen auf dem Prüfstand. Die tiefe Hirnstimulation (DBS), die eine anerkannte Behandlung für die Parkinson-Krankheit ist, könnte auch für die Entwicklung von Behandlungen für psychische Störungen von Bedeutung sein. Dies ist derzeit Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte.

Auch der Einfluss der Gene auf Schizophrenie wird intensiv erforscht. Hiermit wird das Ziel verfolgt, zukünftig personalisierte Arzneimittel anbieten zu können (15).

Referenzierte Quellen

  1.  Bebbington P, Freeman D. Transdiagnostic Extension of Delusions: Schizophrenia and Beyond. Schizophr Bull. 2017;43(2):273-282. doi:10.1093/schbul/sbw191
  2.  Miller JN, Black DW. Schizoaffective disorder: A review. Ann Clin Psychiatry. 2019;31(1):47-53.
  3.  Rebok F. Tratamiento farmacológico del trastorno esquizoafectivo, el trastorno esquizofreniforme y el trastorno psicótico breve [Pharmacological treatment of schizoaffective disorder, schizophreniform disorder and brief psychotic disorder]. Vertex. 2012;23(104):287-298.
  4.  Chan V. Schizophrenia and Psychosis: Diagnosis, Current Research Trends, and Model Treatment Approaches with Implications for Transitional Age Youth. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am. 2017;26(2):341-366. doi:10.1016/j.chc.2016.12.014
  5.  GBD 2017 Disease and Injury Incidence and Prevalence Collaborators. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 354 diseases and injuries for 195 countries and territories, 1990-2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017 [published correction appears in Lancet. 2019 Jun 22;393(10190):e44]. Lancet. 2018;392(10159):1789-1858. doi:10.1016/S0140-6736(18)32279-7
  6.  Schultz SH, North SW, Shields CG. Schizophrenia: a review. Am Fam Physician. 2007;75(12):1821-1829.
  7.  Cha HY, Yang SJ. Anti-Inflammatory Diets and Schizophrenia. Clin Nutr Res. 2020;9(4):241-257. Published 2020 Oct 28. doi:10.7762/cnr.2020.9.4.241
  8.  Lieberman JA, Perkins D, Belger A, et al. The early stages of schizophrenia: speculations on pathogenesis, pathophysiology, and therapeutic approaches [published correction appears in Biol Psychiatry 2002 Feb 15;51(4):346]. Biol Psychiatry. 2001;50(11):884-897. doi:10.1016/s0006-3223(01)01303-8
  9.  Caso JR, Balanzá-Martínez V, Palomo T, García-Bueno B. The Microbiota and Gut-Brain Axis: Contributions to the Immunopathogenesis of Schizophrenia. Curr Pharm Des. 2016;22(40):6122-6133. doi:10.2174/1381612822666160906160911
  10.  Remschmidt H, Theisen FM. Schizophrenia and related disorders in children and adolescents J Neural Transm Suppl. 2005;(69):121-141. doi:10.1007/3-211-31222-6_7
  11.  Wildgust HJ, Hodgson R, Beary M. The paradox of premature mortality in schizophrenia: new research questions. J Psychopharmacol. 2010;24(4 Suppl):9-15. doi:10.1177/1359786810382149
  12.  Laursen TM, Nordentoft M, Mortensen PB. Excess early mortality in schizophrenia. Annu Rev Clin Psychol. 2014;10:425-448. doi:10.1146/annurev-clinpsy-032813-153657
  13.  Faulkner G, Soundy AA, Lloyd K. Schizophrenia and weight management: a systematic review of interventions to control weight. Acta Psychiatr Scand. 2003;108(5):324-332. doi:10.1034/j.1600-0447.2003.00218.x
  14.  Fernández-Abascal B, Suárez-Pinilla P, Cobo-Corrales C, Crespo-Facorro B, Suarez-Pinilla M. In- and outpatient lifestyle interventions on diet and exercise and their effect on physical and psychological health: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials in patients with schizophrenia spectrum disorders and first episode of psychosis [published online ahead of print, 2021 Jan 24]. Neurosci Biobehav Rev. 2021;S0149-7634(21)00019-1. doi:10.1016/j.neubiorev.2021.01.005
  15.  Firth J, Cotter J, Elliott R, French P, Yung AR. A systematic review and meta-analysis of exercise interventions in schizophrenia patients. Psychol Med. 2015;45(7):1343-1361. doi:10.1017/S0033291714003110
  16. Caso JR, Balanzá-Martínez V, Palomo T, García-Bueno B. The Microbiota and Gut-Brain Axis: Contributions to the Immunopathogenesis of Schizophrenia. Curr Pharm Des. 2016;22(40):6122-6133. doi:10.2174/1381612822666160906160911
Das könnte Sie interessieren...

Psychische Gesundheit

Eine gute psychische Gesundheit ist, ebenso wie eine gute körperliche Gesundheit, ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Was wir für unser psychisches Wohlbefinden tun können oder an wen wir uns wenden können, wenn es diesbezüglich Probleme gibt, ist lange zu kurz gekommen.

Stress

Stress ist eine häufige Begleiterscheinung des modernen, hektischen Lebens. Er infiziert die Arbeit, das Zuhause, die Beziehungen mit vielfältigen Auslösern, die sich oft unserer Kontrolle zu entziehen scheinen.

Chronischer Schmerz

Wörterbuchdefinitionen werden dem nicht gerecht. Denn chronische Schmerzen sind ein komplexer Zustand, der selten schnell gelöst ist und häufig sowohl emotionale als auch körperliche Anstrengungen erfordert.

Willkommen

Bitte melden Sie sich mit Ihren Anmeldedaten an

Sie haben noch kein Konto? Registrieren