Schizophrenie ist eine schwerwiegende und langwierige Erkrankung, die beeinflusst, wie eine Person denkt, fühlt, handelt, sich mit anderen Menschen auseinandersetzt, Emotionen ausdrückt und die Realität wahrnimmt.
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Erfahren Sie mehr über ihre Ursachen, Symptome und Behandlungen.
Schizophrenie ist eine schwere, chronische psychische Erkrankung, die eine Reihe psychischer Symptome verursacht und dazu führen kann, dass die betroffene Person ihre eigenen Gedanken und Ideen nicht immer von der Realität unterscheiden kann. Die Erkrankung kann zu Problemen am Arbeitsplatz, in der Schule und in Beziehungen führen. Menschen mit Schizophrenie können sich zurückziehen und scheinen den Kontakt mit der Realität zu verlieren, was für den Betroffenen, ihre Familienangehörigen und Freunde belastend sein kann.
Ein Heilmittel ist nicht bekannt und wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, können die Symptome der Schizophrenie anhaltend sein und zur Behinderung führen. Es stehen jedoch wirksame Behandlungen zur Verfügung, um dem Betroffenen zu helfen, die Symptome zu bewältigen, das Risiko eines Rezidivs zu verringern und den Alltag besser zu meistern.
Es gibt viele Missverständnisse in Bezug auf Schizophrenie, aber die meisten Betroffenen sind nicht gefährlicher oder gewalttätiger als Menschen in der Allgemeinbevölkerung.
Schizophrenie ist der Begriff für eine Reihe von psychischen Störungen, die in das gleiche Spektrum fallen, darunter:
Zu den Störungen im Zusammenhang mit Schizophrenie gehören schizoaffektive Störungen, die sowohl Elemente der Schizophrenie als auch Gemütsstörungen umfassen. Die Symptome können paranoide Gedanken, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, Konzentrationsschwierigkeiten, Depression, Probleme mit Schlaf und Appetit sowie sozialen Entzug umfassen.
Weitere verwandte Störungen sind Wahnstörungen, kurze psychotische Störungen (1), schizophrene Störungen(2) und Psychosen (3).
Schizophrenie betrifft weltweit 20 Millionen Menschen (4) oder ein Prozent der Bevölkerung in allen Kulturen. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, die Erkrankung setzt bei Frauen jedoch häufig später ein als bei Männern (5).
Die Schwere der Schizophrenie und ihre Symptome variieren von Person zu Person. Die Symptome können sich in Zyklen, die aus Rezidiv und Remission bestehen, verschlechtern und verbessern. Einige Menschen haben nur eine psychotische Episode. Andere dagegen erleiden im Laufe ihres Lebens eine ganze Reihe von Episoden, führen dazwischen jedoch ein relativ normales Leben. Einige Betroffene haben im Laufe der Zeit möglicherweise mehr Probleme, zu funktionieren und zeigen nur wenig Verbesserung zwischen den akuten psychotischen Episoden.
Die Symptome der Schizophrenie werden im Allgemeinen in Positivsymptome (psychotisch, auf Basis von Realitätsverlust), Negativsymptome (Einschränkungen des normalen Lebens), kognitive Symptome oder Desorganisationssymptome untereilt.
Positivsymptome sind:
Zu den Negativsymptomen gehören:
Zu den kognitiven Symptomen gehören:
Zu den Desorganisationssymptomen gehören:
Bei der katatonen Schizophrenie kann die betroffene Person plötzlich aufhören zu sprechen (6) und für eine sehr lange Zeit in einer einzigen Position verharren.
Schizophrenie kann sich langsam entwickeln, oft während der Teenagerjahre. Außerdem ist die Krankheit aus verschiedenen Gründen anfangs u. U. nur schwer zu diagnostizieren.
Das frühe Erwachsenenalter ist das häufigste Alter für das Auftreten von Schizophrenie. Es müssen mindestens sechs Monate lang Symptome vorhanden sein, damit eine Diagnose gestellt werden kann. Bei Männern mit Schizophrenie können die ersten Symptome im späten Teenageralter oder Anfang 20 auftreten, während bei Frauen die Symptome später, bis Anfang 30, auftreten können.
Es gibt drei Phasen der Schizophrenie: die Anfangsphase, die akute/aktive Phase und die Residualphase (Erholungsphase). Die Anfangsphase (oder „Prodromalphase“) kann mehrere Tage dauern, aber auch über Jahre anhalten. Fehlt ein spezifischer Auslöser, kann es schwierig sein, die Krankheit korrekt zu erkennen, Verhaltensänderungen können subtil sein.
Symptome einer möglichen Schizophrenie können Stimmungsänderungen und sozialer Rückzug sein (7), was bedeutet, dass dieses Verhalten schnell als typisches Teenager-Verhalten missgedeutet wird. Mangelnde Motivation, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, ein übersteigertes Temperament, Probleme in Beziehungen und Schwierigkeiten in der Schule sind alles Symptome, die sich bei Jugendlichen manifestieren können, wenn sich die Erkrankung entwickelt.
Wer an Schizophrenie leidet, kann eine psychotische Episode erleiden, die oft zu seiner Diagnose führt. Stimmungsänderungen und verstärkte Schwierigkeiten im sozialen Bereich können sich vor der ersten psychotischen Episode präsentieren.
Die Betroffenen haben häufig den Eindruck, dass ihre Symptome manchmal stark, manchmal weniger stark ausgeprägt sind.
Derzeit ist nicht bekannt, welche genaue Kombination von Faktoren Schizophrenie verursacht. Das Ziel der derzeitigen Behandlungsstrategie besteht darin, die Symptome effektiv zu behandeln und den Betroffenen zu helfen, ein normales Leben zu führen.
Die genaue Ursache der Schizophrenie ist unbekannt. Die Krankheit ist jedoch höchstwahrscheinlich auf eine Kombination genetischer und umgebungsspezifischer Faktoren zurückzuführen.
Es wird angenommen, dass einige Menschen anfälliger für die Entwicklung von Schizophrenie sind und dass bestimmte Situationen, wie ein stressiges Lebensereignis oder Drogenmissbrauch, die Erkrankung auslösen können.
Schizophrenie ist nicht erblich, sondern genetisch bedingt. Das bedeutet, dass eine Kombination von Genen und nicht etwa ein einzelnes Gen dafür verantwortlich ist, ob sich die Erkrankung entwickelt oder nicht.
Schizophrenie kann Menschen überall auf der Welt betreffen.
Schizophrenie kann in der Kindheit diagnostiziert werden, dies ist jedoch relativ selten (9). Eine früh einsetzende Schizophrenie tritt typischerweise im Alter von 13 bis 18 Jahren auf. Eine Diagnose unter 13 Jahren ist äußerst selten. Bei Männern können die Symptome früher auftreten als bei Frauen, obwohl die Erkrankung alle Geschlechter gleichermaßen betrifft. Es ist wahrscheinlich, dass die Schizophrenie umso schwerer ist, je früher die Symptome auftreten.
Wie lange eine Person mit Schizophrenie leben kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so z. B. von der Schwere der Erkrankung und davon, wie gut der Betroffene auf die Behandlung anspricht. Betroffene sind wahrscheinlich in der Lage, während der Behandlung ein relativ normales Familienleben zu führen. Menschen mit Schizophrenie werden wahrscheinlich langfristig nicht in psychiatrischen Einrichtungen leben. Es werden verschiedene Forschungsanstrengungen zur Verbesserung der Behandlung unternommen.
Schizophrenie tritt häufig neben anderen Erkrankungen wie Psychosen, Diabetes und Herzerkrankungen auf. Aus diesem Grund haben Schizophreniekranke eine um 15 bis 25 Jahre niedrigere Lebenserwartung als die Allgemeinbevölkerung (10). Menschen mit Schizophrenie haben eine zwei- bis dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben als die Allgemeinbevölkerung (11).
Es gibt keinen Test um Schizophrenie zu diagnostizieren. Die Erkrankung wird in der Regel nach Beurteilung durch einen Psychiater diagnostiziert, manchmal nach einer psychotischen Episode.
In einigen Fällen ist möglicherweise nicht klar, ob jemand an Schizophrenie oder einer damit zusammenhängenden psychischen Erkrankung wie einer bipolaren Störungoder schizoaffektiven Störung leidet.
Die Symptome der Schizophrenie müssen über sechs Monate vorliegen und für mindestens einen dieser Monate konsistent aktiv sein, bevor eine Diagnose gestellt werden kann. Zwei der folgenden Symptome müssen vorliegen:
Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder desorganisierte Sprache müssen eines der Symptome für eine positive Diagnose sein, diese Symptome dürfen nicht das Ergebnis einer anderen Erkrankung sein.
Der Arzt kann versuchen, durch bildgebende Verfahren des Gehirns oder Blutuntersuchungen Erkrankungen auszuschließen, die mit einer Schizophrenie in Verbindung stehen könnten, so z. B. eine substanzinduzierte Psychose oder ein Hirntumor.
Die Diagnose der Schizophrenie basiert auf der Beobachtung der Handlungen und Symptome einer Person. Ärzte können jedoch Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass die Symptome nicht auf etwas anderes zurückzuführen sind. So können zum Beispiel bildgebende Untersuchungen oder CT- oder MRT-Scans durchgeführt werden, um auszuschließen, dass die Symptome durch Probleme wie Hirntumore, Epilepsie, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen verursacht werden. Es können auch kognitive und/oder Persönlichkeitstests durchgeführt oder Beurteilungsskalen für Schizophrenie herangezogen werden.
Ärzte werden wahrscheinlich auch Tests durchführen, um sicherzustellen, dass die Symptome nicht durch andere Faktoren, wie verschreibungspflichtige Medikamente, Alkohol oder Drogen, verursacht werden.
Wenn ein Arzt den Verdacht auf Schizophrenie hat, kann er einen Psychiater hinzuziehen, der Untersuchungen durchführt oder Verhaltensweisen beobachtet, um eine eindeutige Diagnose zu stellen.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Schizophrenie, die ihnen helfen können, mit ihrem Leben zurechtzukommen.
Schizophrenie wird in der Regel mit einer Kombination aus Medikamenten und Therapie behandelt, die auf die jeweilige Person zugeschnitten ist.
Ziel ist es, die Symptome zu lindern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls oder der Rückkehr der Symptome möglichst niedrig zu halten. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die Verabreichung von Antipsychotika und/oder kognitive Verhaltenstherapie (KVT).
Antipsychotika können helfen, die Intensität und Häufigkeit psychotischer Symptome zu reduzieren. Ihr Wirkprinzip besteht prinzipiell darin, dass sie die Wirkung des chemischen Stoffes Dopamins auf das Gehirn blockieren oder modulieren.
Die Wahl der Antipsychotika sollte nach einem Gespräch mit einem Arzt/Psychiater über die Vorteile und Nebenwirkungen getroffen werden, die von Person zu Person unterschiedlich sind. Zu den Nebenwirkungen einiger Medikamente können Gewichtszunahme, Zittern, Steifigkeit, Unruhe und Schläfrigkeit gehören.
Die meisten Menschen mit Schizophrenie nehmen nach ihrer ersten psychotischen Episode ein bis zwei Jahre lang Medikamente ein, um das Auftreten weiterer akuter schizophrener Episoden zu verhindern. Bei Rückfällen kann dieser Zeitraum verlängert werden.
Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie (KVT), Familientherapie und Kunsttherapie können den Betroffenen unter anderem helfen, besser mit ihren Halluzinationen oder Wahnvorstellungen umzugehen.
Es gibt verschiedene Interventionen, die Menschen mit Schizophrenie vorgeschlagen werden können. Dazu gehören:
Eine schlechte Ernährung kann die Symptome der Schizophrenie verschlimmern, ebenso wie übermäßiger Alkoholkonsum oder der Konsum von Drogen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Alkohol oder Drogen die Wirkung einiger Antipsychotika beeinträchtigen.
Bestimmte Lebensmittel können helfen, die Symptome der Schizophrenie zu reduzieren und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern.
Körperliche Betätigung ist im Rahmen eines Programms zur Verhaltensänderung erforderlich, um eine nachhaltige Gewichtskontrolle zu erreichen, was besonders für Menschen mit Schizophrenie wichtig ist (12). Zu den körperlichen Betätigungen, die erwiesenermaßen eine positive Wirkung haben, gehören:
Derzeit gibt es keine Möglichkeit, den Ausbruch der Schizophrenie zu verhindern. Es gibt jedoch mittlerweile Behandlungsmethoden, die es den Betroffenen ermöglichen, ein relativ normales Leben zu führen.
Eine frühzeitige Diagnose und das Einlassen auf eine Behandlung können helfen, die möglicherweise auftretenden Störungen zu verringern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zu reduzieren. Rückfälle lassen sich häufig wie folgt verhindern:
Da die Ursache der Schizophrenie noch nicht bekannt ist, ist die Erforschung von Faktoren wie Umgebung und Genetik von enormer Bedeutung. Ebenso wichtig ist die Erforschung von Maßnahmen, die die Auswirkungen der Krankheit auf das Leben der Menschen verringern.
Zukünftige Behandlungen für Schizophrenie stehen auf dem Prüfstand. Die tiefe Hirnstimulation (DBS), die eine anerkannte Behandlung für die Parkinson-Krankheit ist, könnte auch für die Entwicklung von Behandlungen für psychische Störungen von Bedeutung sein. Dies ist derzeit Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte.
Auch der Einfluss der Gene auf Schizophrenie wird intensiv erforscht. Hiermit wird das Ziel verfolgt, zukünftig personalisierte Arzneimittel anbieten zu können (15).
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